EFNARC-konformer SPRITZBETON: Das sind die Merkmale

Die EFNARC ist die massgebliche Stimme von Herstellern, Rohstofflieferanten und Auftraggebern in der Bau- und Betonsystemindustrie. EFNARC wurde ab 1998 als gemeinnützige Organisation gegründet und vereint Mitglieder aus Europa, Asien und Australien. Die europäischen Richtlinien für SPRITZBETON – EFNARC gelten auch für die Schweiz.
Einheitliche Richtlinien für Herstellung und Verarbeitung von Spritzbeton
EFNARC ist ein technisches Komitee für Spritzbeton und wurde 1991 gegründet. Es wirkte an der Ausarbeitung der ersten einheitlichen europäischen Normen für Spritzbeton und die Verwendung von Fasern im Spritzbeton mit. 1994 konnte man die Ausarbeitung einer europäischen Norm für Spritzbeton besiegeln. Ab 2011 wurde das Programm in vielen Ländern erfolgreich eingeführt. Für Spritzbeton gelten nun europaweit und auch in Australien exakt definierte Vorgaben hinsichtlich der Bestandteile, der Verarbeitung, der Witterungsverhältnisse bei Transport und viele weitere Bedingungen. Mit anderen Entscheidern zusammen erarbeitete die EFNARC über 1.000 Richtlinien. Die von der EFNARC erarbeiteten Dokumente werden von Materialzulieferern, Unternehmen und Ausschreibungsbüros längst als Standard-Nachschlagewerk genutzt.

Was ist SPRITZBETON – EFNARC?
Eine der Hauptrichtlinien für SPRITZBETON – EFNARC bezieht sich auf Mörtel und Beton, die man mit Druckluft auf eine Oberfläche aufbringt. Spritzbeton wird aus Zement, Wasser und Zuschlagstoffen gemischt. Man gibt die Masse in eine geeignete Maschine, die sie durch eine Rohrleitung zu einer Spritzdüse transportiert. Hier sorgt Druckluft dafür, dass der Beton gleichmässig auf die Oberfläche aufgebracht wird.

Spritzbeton: Nassspritzverfahren und Trockenspritzverfahren
Beim Trockenspritzverfahren wird der Masse aus Zement und Zuschlagstoffen erst vor der Düse Wasser zugeführt. Diese wird dann in einem ununterbrochenen Strahl aufgetragen. Die Mischung kann Fasern und andere Zusatzstoffe enthalten. Das gleiche gilt für das Nassspritzverfahren. Im Unterschied zum trockenen Verfahren wird das Wasser gleich zu Anfang zugegeben. Als Fasern verwendet man so genannte Bewehrungsfasern, also solche, die sich als Zugabe in Beton und Mörtel eignen. Üblicherweise handelt es sich um Fasern aus Stahl oder organischen Polymeren. Alle Elemente wie Wasser, Zement, Zuschläge, Fasern und Bewehrungen müssen den geltenden Normen entsprechen. Die maximale Menge an Zuschlagstoffen ist begrenzt und in den Normen festgeschrieben. Das gleiche gilt für Zusatzstoffe im SPRITZBETON – EFNARC und Mittel zur Nachbehandlung. Im Endergebnis muss immer die Leistungsfähigkeit des ausgehärteten Betons gewährleistet sein.

Zahlreiche Normen sichern die hohe Qualität von Spritzbeton
Um dauerhaften Spritzbeton in hoher Qualität herstellen zu können, sind auch viele äussere Faktoren wichtig. Bei der Zusammensetzung sind schädliche Komponenten zu vermeiden, die die Dauerhaftigkeit des Betons beeinträchtigen könnten. Bewehrungsstahl muss daher vor Korrosion und Umwelteinflüsse geschützt werden. Auch für den Alkaligehalt der Zuschlagstoffe und die Konsistenz des Betons für das Nassspritzverfahren gibt es Richtlinien. SPRITZBETON – EFNARC braucht auch eine bestimmte Arbeitstemperatur: Üblicherweise darf die Mischung +5 °C nicht unter- und +35 °C nicht überschreiten. Ist die Umgebungstemperatur niedriger als +5 °C, darf Spritzbeton nicht aufgebracht werden. Anforderungen an die Umweltklasse müssen gemäss EN 206 erfüllt werden. Der Mindestgehalt an Zement liegt bei 300 kg/m³, der höchste Bindemittel- bzw. Wasserwert beträgt 0,55. Auch seine Frostbeständigkeit muss in mehreren Verfahren überprüft werden. Die europäischen Normen für die Zusammensetzung und Anwendung von Spritzbeton sind also sehr umfangreich und streng.