Moderne Kleber bei Bauarbeiten – ohne Wärme geht hier nichts

Auf jeder Baustelle müssen unterschiedliche Materialien zusammengefügt werden. Kleber lassen sich dafür in unterschiedlichen Qualitäten finden. Etabliert hat sich indes der Einsatz sogenannter Schmelzklebstoffe – sie werden vor dem Auftragen erwärmt.

 

Schmelzklebstoffe – was ist das eigentlich?

Gerade bei Bauarbeiten lassen sich immer wieder Werkstoffe finden, die unter dem Einsatz von Wärme ihre Form – und damit auch ihre Eigenschaften – verändern. Klebemittel, die eben noch hart und spröde wirkten, die damit aber kaum an schwer zugänglichen Stellen platziert werden konnten, zeigen sich nach dem Erwärmen fügsam und flexibel – sie können nunmehr ganz nach Wunsch und Bedarf verarbeitet werden. Zwar werden diese sogenannten Heissleime auf dem Bau seit etwa einem halben Jahrhundert verwendet. Die ursprüngliche Idee ist aber deutlich älter und lässt sich auf einige der frühesten Vertreter der Menschheit zurückführen. So gelang es unseren Vorfahren schon vor vielen tausend Jahren, aus der Rinde der Birke eine dickflüssige Masse zu gewinnen, die im warmen Zustand als Kleber verwendet wurde.

 

Auf dem Bau unverzichtbar

Heute erfolgt die Herstellung zumeist in einem chemischen Verfahren. Nur noch selten werden natürliche Ressourcen wie etwa Wachs hinzugefügt. Schmelzklebstoffe erweisen sich damit als preiswert und nützlich – ihre Verarbeitung erfolgt je nach Umfang der aufzutragenden Masse. Bei kleinen Stellen kommt häufig die Klebepistole zum Einsatz. Sie wird in der Regel mit sogenannten Stangen gespeist – gemeint ist der in Kerzenform gepresste Kleber. Bei steigendem Bedarf genügt dieses Werkzeug natürlich nicht mehr. Die als Granulat, in Blockform oder sogar als Pulver auf die Baustelle gelieferten Kleber werden nunmehr in kleinen Heizsystemen mit angeschlossenem Tank erwärmt und meist durch einen Druckschlauch auf die entsprechenden Stellen aufgebracht.

 

Die Nachteile bei der Verarbeitung

Allerdings ist damit auch gesagt, dass Schmelzklebstoffe nicht ohne Vorkenntnisse und das erforderliche Zubehör verwendet werden können. Da ihr Schmelzpunkt meist zwischen 180 und 200 Grad Celsius liegt, müssen beim Einsatz erhebliche Vorarbeiten geleistet werden, um den Kleber aufzutragen. Die erwärmte Masse bietet zudem ein umfangreiches Verletzungsrisiko – bereits kleinste Partikel davon können auf der Haut zu schweren Verletzungen führen. Doch selbst nach dem erfolgreichen Auftragen am Bau kann der Kleber etwa mit dem Untergrund chemisch reagieren und dabei seine Eigenschaften verändern. Die einmal erkaltete und starre Masse erweist sich zudem gegenüber Bewegungen und Belastungen als relativ unbeständig – so kann der Kleber hier brüchig werden oder sogar aus seiner Form fallen.

 

Die Vorteile überwiegen

Demgegenüber erweisen sich moderne Schmelzklebstoffe als wenig gesundheitsschädlich, wenn sie richtig angewendet werden: Ihre chemische Zusammensetzung verzichtet auf giftige Lösungsmittel. Auch das Erwärmen und Auftragen gelingt relativ leicht, zumal der Kleber auf diversen Untergründen und Beschichtungen verwendet werden kann. Von umfangreichen Flächen bis hin zu filigranen Fugen erweist sich die warme Masse als fügsam beim Auftragen. Bleiben nach dem Einsatz einmal Reste übrig, so können diese bei der nächsten Verarbeitung mühelos erneut erhitzt werden, um sie abermals zu nutzen. Selbst bei einem verschwenderischen Umgang mit dem Kleber entstehen aber kaum hohe Kosten: Derartige Materialien werden heutzutage sehr preiswert hergestellt. Somit überwiegen die Vorteile des Schmelzklebers – er ist von modernen Baustellen kaum mehr wegzudenken.